Das Risiko einer Herzschwäche verringern

Das Risiko einer Herzschwäche verringern

Erstmals in Nordhessen: Kardiologen des B. Braun Ambulanten Herzzentrums Kassel implantieren innovativen His-Bündel-Herzschrittmacher

Kardiologen des B. Braun Ambulanten Herzzentrums Kassel haben erstmals einem Patienten einen innovativen Herzschrittmacher mit His-Bündel-Stimulation implantiert. Damit ist die klinische Einrichtung die erste in Nordhessen, die diese neuartige Technik verwendet. Der entscheidende Vorteil des Systems: Es verringert das Risiko, langfristig eine Herzschwäche zu entwickeln.

Herzschrittmacher gelten als Standard-Therapie für Patienten mit Herzrhythmusstörungen. Dabei wird in der Regel eine Elektrode in der rechten Herzkammer befestigt, die als Taktgeber für einen regelmäßigen Herzschlag sorgt. Diese unnatürliche Stimulation des Herzens von der Spitze zur Basis kann jedoch zur Folge haben, dass der Patient oder die Patientin eine Herzschwäche entwickelt. Schätzungen zufolge tritt dies bei etwa 10 bis 20 Prozent aller Fälle auf. Der neuartige His-Bündel-Herzschrittmacher minimiert dieses Risiko.

Die Besonderheit des innovativen Systems ist seine Positionierung innerhalb des Herzens, wie Kardiologe Dr. Thomas Dietze, ärztlicher Leiter des Ambulanten Herzzentrums Kassel, erklärt: „Die Elektrode wird - anders als bei herkömmlichen Systemen - im so genannten His-Bündel verankert." Dieser nur wenige Quadratmillimeter kleine Bereich in der Herzscheidewand, zwischen den Vorhöfen und Herzkammern, ist Teil des natürlichen Reizleitungssystems des Herzens. Indem man diesen Punkt stimuliert, wird folglich die natürliche Reizausbreitung aktiviert. 

Ein His-Bündel-Schrittmacher kommt übrigens auch für Patienten und Patientinnen infrage, die bereits eine schrittmacherinduzierte Herzschwäche entwickelt haben. „Mit einer His-Bündel-Elektrode kann diese Herzinsuffizienz wieder rückgängig gemacht werden", sagt der Kardiologe. So könne auf die sonst übliche Einpflanzung einer zusätzlichen Elektrode an der linken Herzkammer verzichtet werden, die bislang die Standardtherapie in dieser Situation darstellte.